Im August besuchte ich aus familiären Gründen nach beinahe zwei Jahrzehnten wieder einmal Luxemburg. Das kleine und feine Land macht seit einigen Jahren einen erstaunlichen Wandel durch. Ein guter Grund, vom weltweit einzigartigen Grossherzogtum ein paar neue Eindrücke zu sammeln. Und mit dem äusserst kompetenten, engagierten und freundlichen Herrn Namens François Bausch an der Seite, bekam ich die wohl authentischste und professionellste Führung durch die Stadt, die man sich nur so vorstellen kann.
François Bausch (https://www.instagram.com/bausch_francois/) Mitglied der grünen Partei «Déi Gréng», spielte als Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des öffentlichen Verkehrs und der Infrastruktur in Luxemburg. Seit seiner Ernennung 2013 setzte er sich dafür ein, Luxemburgs Verkehrssystem nachhaltiger, effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Unter seiner Führung wurden mehrere wichtige Initiativen und Projekte umgesetzt, die Luxemburg zu einem Vorreiter in der europäischen Mobilität gemacht haben.
Kostenloser öffentlicher Verkehr
Eines der bedeutendsten Projekte war die Einführung des kostenlosen öffentlichen Verkehrs, die im März 2020 umgesetzt wurde. Luxemburg wurde damit das erste Land der Welt, das landesweit kostenlose öffentliche Verkehrsmittel anbietet. Diese Massnahme wurde vor allem als Antwort auf die zunehmende Verkehrsüberlastung und als Beitrag zum Umweltschutz eingeführt. Ziel war es, die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs zu erhöhen und den Autoverkehr zu reduzieren. Auch ich als Tourist kam in den Genuss der top modernen Verkehrsmittel – und dass ganz ohne sich im Voraus über mögliche Abos, Streckenzonen, Tageskarten usw. beschäftigen zu müssen.
Ausbau des Schienenverkehrs
Bausch trieb auch den Ausbau des Schienenverkehrs voran. Die Modernisierung und Erweiterung des Eisenbahnnetzes war eine seiner Prioritäten. Es wurden zahlreiche Projekte initiiert, um das Schienennetz effizienter und leistungsfähiger zu machen. Darunter der Ausbau des Hauptbahnhofs Luxemburg, die Elektrifizierung von Strecken und der Bau neuer Bahnhöfe und Haltepunkte.
Nachhaltigkeit und Innovation
Ein weiteres zentrales Element von Bauschs Politik war die Förderung von Nachhaltigkeit und Innovation im Verkehrssektor. Dazu gehörte die Unterstützung von Projekten zur Entwicklung von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen sowie zur Schaffung einer entsprechenden Lade- und Betankungsinfrastruktur. Auch der Ausbau von Fahrradwegen und die Förderung des Radverkehrs spielten eine wichtige Rolle in seiner Strategie. Besonders beeindruckt hat mich, die Fahrrad- und Fussgängerbrücke, welche unter eine historische Brücke gehängt wurde.
Infrastrukturentwicklung
Im Bereich der Infrastruktur setzte Bausch auf einen integrativen Ansatz, der sowohl die Modernisierung bestehender Strassen als auch den Ausbau neuer Verkehrswege umfasste. Dabei legte er besonderen Wert auf die Förderung multimodaler Verkehrsverbindungen, um den Übergang zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln zu erleichtern und die Effizienz des gesamten Verkehrsnetzes zu erhöhen. Die Standseilbahn, die den Bahnhof Pfaffenthal-Kirchberg mit dem Kirchberg-Plateau verbindet, ist eine weitere innovative Lösung, die von ihm umgesetzt wurde. Sie ist die erste Seilbahn dieser Art in Luxemburg und ermöglicht einen schnellen und umweltfreundlichen Transport auf eine Höhe von 38 Metern. Der Bahnhof Pfaffenthal-Kirchberg wurde 2017 eröffnet. Im Stadtteil Kirchberg arbeiten ca. 42 000 Menschen. Unter anderem stehen dort die markanten goldigen Hochhäuser des Gerichtshofs der Europäischen Nation, das Europäische Parlament, der Europäische Rechnungshof, das europäische Kongresszentrum, die luxemburgische Handels- und Industriekammer und viele mehr.
Den Panorama-Aufzug (ein gläserner Lift/ca. 60 Höhenmeter), welcher das Pfaffenthal mit der Oberstadt verbindet, befördert Mensch und Fahrrad innert kürzester Zeit. Auch diese Benutzung ist kostenlos und wird rege genutzt.
Ich bedanke mich sehr für den tollen Ausflug und die vielen Informationen und hoffe auf einen baldigen Besuch von François Bausch und seiner bezaubernden Frau hier in Bern. Ein einzigartiges und tolles Beförderungsmittel kann sich nämlich auch Luxemburg im Sommer nicht leisten – unsere schöne Aare… 😉